Der Zusammenhang zwischen Body-Mass-Index und nichtalkoholischer Fettleber


Was war die Herausforderung dieser Studie?

Eine Nichtalkoholische Fettleber (Non-Alcoholic Fatty Liver Disease, NAFLD) ist normalerweise eine harmlose Lebererkrankung. Bei einigen Personen kann sie jedoch zu einer Leberentzündung führen, die dann wiederum eine Leberzirrhose zur Folge hat. Eine Leberzirrhose zerstört die Leberzellen und führt letztlich zu Leberversagen. 

Beim so genannten Body-Mass-Index oder BMI wird basierend auf dem Gewicht und der Körpergröße einer Person berechnet, ob sie übergewichtig oder adipös (fettleibig) ist. Aufgrund von Ergebnissen von Forschungsstudien mit geringen Patientenzahlen ging man bereits langem davon aus, dass ein Zusammenhang zwischen Adipositas und NAFLD besteht. Es gab jedoch keine umfassende Studie, die die Verteilung und Muster untersuchte, um herauszufinden, wie sehr BMI und NAFLD miteinander zusammenhängen.

Was war das Ziel dieser Untersuchung?

Diese Studie diente dazu, den Zusammenhang zwischen BMI und NAFLD besser zu verstehen. Sie wurde von einem gemeinsamen Team von Wissenschaftler*innen der British Heart Foundation, der Universität Glasgow, Pfizer und GlaxoSmithKline durchgeführt.

Warum und wie wurden Gesundheitsdaten verwendet?

Dank umfangreicher Datenbanken mit großen Mengen anonymisierter Patientendaten konnte der Zusammenhang zwischen BMI und NAFLD untersucht werden. Für eine solche Studie wird eine große Anzahl von Patient*innen benötigt, da man sonst nicht untersuchen kann, welche Personen mit unterschiedlichem BMI im Laufe der Zeit eine NFALD entwickeln und welche nicht.

Ausgehend von Datenbanken mit Daten von über 30 Millionen Patient*innen wurde die Studie auf der Basis von Datensätzen von etwas über 2 Millionen Patient*innen durchgeführt. Für diese Patient*innen lagen die benötigten Daten in der Datenbank vor und sie wiesen keine weiteren Erkrankungen auf, die sich auf den BMI oder die NAFLD auswirken konnten. 

Für diese Studie wurden zwei große anonymisierte Gesundheitsdatenbanken verwendet - die Datenbank des Health Improvement Network (THIN) (Vereinigtes Königreich) und die Humedica-Datenbank (USA). Die Daten in diesen Datenbanken umfassten standardmäßig erfasste Patientendaten von Allgemeinmedizinern, Fachärzt*innen und Hospitalisierungen in den Jahren 2007–2013, die sorgfältig anonymisiert worden waren.

Auf welcher gesetzlichen Grundlage durften die Daten genutzt werden?

Die Europäische Datenschutz Grundverordnung (DSGVO) fordert keine rechtliche Grundlage, wenn Gesundheitsdaten zuvor anonymisiert wurden. 

Welche Ergebnisse konnten bei dieser Studie ermittelt werden?

Die Ergebnisse zeigten, dass es einen kontinuierlichen und engen Zusammenhang zwischen einem ansteigenden BMI und einer NAFLD-Diagnose gibt. Der Zusammenhang war bei Männern und bei Personen mit Diabetes noch enger.


Welchen Nutzen brachte die Studie für Patient*innen und das Gesundheitswesen?

Diese Informationen sind für Patient*innen, das Gesundheitswesen und Mediziner*innen von Nutzen, wenn sie über präventive Gesundheitsmaßnahmen nachdenken, um die Wahrscheinlichkeit einer Fettleber bei übergewichtigen oder adipösen (fettleibigen) Patient*innen zu mindern.

Weiterführende Informationen:

Wissenschaftlicher Fachartikel:

https://academic.oup.com/jcem/article/101/3/945/2804824