Daten für den Kampf gegen Alzheimer


Entwicklung eines Tests zur Ermittlung des Alzheimerrisikos

Worin bestand die Herausforderung

Eines der wesentlichen Hindernisse auf dem Weg zu einer Therapie für die Alzheimer-Krankheit besteht darin, dass die Erkrankung nur schwer frühzeitig zu erkennen ist. Es gibt keinen zuverlässigen Test, der anzeigt, ob eine Person diese Form von Demenz entwickelt.

Was war das Ziel dieser Untersuchung?


Die Untersuchung diente dazu, einen neuen Test oder Biomarker (ein Indikator = Anhaltspunkt z.B. im Blut auffindbar, für das Vorhandensein der Alzheimer-Krankheit) für die zukünftige klinische Forschung zu dieser Krankheit zu finden. 

Für die Untersuchung wurde tausend Personen eine Blutprobe abgenommen, die getestet wurde, und das Fortschreiten der Alzheimer-Krankheit im Liquor cerebrospinalis (Rückenmarksflüssigkeit) oder mittels einer bildgebenden (radiologischen) Untersuchung des Gehirns bestimmt.

Hierzu wurden klinische Daten von über 1.000 Patient*innen, die zuvor eine Einverständniserklärung für ihre Teilnahme an mehreren Studien in verschiedenen europäischen Ländern abgegeben hatten, wiederverwendet. Diese Studien hatten bereits die Ursachen, den natürlichen Verlauf und das Fortschreiten der Alzheimer-Krankheit untersucht.


Warum und wie wurden Gesundheitsdaten verwendet?

Zu den Daten zählten klinische Beobachtungen und Messungen, Ergebnisse von bildgebenden Untersuchungen des Gehirns, biochemische Testergebnisse und genetische Untersuchungen. Sämtliche dieser Daten wurden pseudonymisiert und nur die für die Studie erforderlichen klinischen Daten wurden zur Analyse an die Universitäten Oxford und Maastricht übermittelt.

Die Planung und Durchführung einer Forschungsstudie zur Erhebung neuer Daten hätte viele Jahre in Anspruch genommen und wäre sehr kostspielig gewesen. Durch den Rückgriff auf bereits vorhandene Proben und Daten konnte diese Untersuchung sehr schnell und kostengünstig durchgeführt werden.

Auf welcher Grundlage durften die Daten verwendet werden?

Die Verwendung der Gesundheitsdaten für diese Studie erfüllte die datenschutzrechtlichen Vorgaben, da sämtliche Teilnehmer*innen ihr Einverständnis für die Nutzung ihrer Daten für diese Art von Untersuchung gegeben haben.

Was waren die Ergebnisse, was brachte die Studie?

Diese Untersuchung führte zur Entdeckung eines Tests, der sich wahrscheinlich für die Vorhersage nützlich erweist, bei welchen Patient*innen ein hohes Risiko für die Entwicklung der Alzheimer-Krankheit besteht.

Was war der Nutzen der Studie für das Gesundheitswesen?

Der Einsatz dieses neuen Tests hilft dabei, die Alzheimer-Krankheit und die erforderliche medizinische Versorgung besser zu verstehen. Er wird dabei helfen, bei zukünftigen Untersuchungen schnell die Patient*innen zu identifizieren, die sich im äußersten Frühstadium der Alzheimer-Krankheit befinden. Hier handelt es sich um Patient*innen, bei denen die Untersuchung wahrscheinlich die wirksamsten neuen Therapien ergeben kann.

Diese Studie hat darüber hinaus gezeigt, dass wichtige Forschung auf der Grundlage bereits vorhandener Daten und Blutproben durchgeführt und so die Zeitspanne bis zum Erzielen von Ergebnissen verkürzt werden kann.


Weitere Informationen:

Zum wissenschaftlichen Artikel:

https://doi.org/10.1186/s13195-018-0428-1